Stromspeicher erhöhen Autonomie und Elektromobilität
ÖkoTronik hat einen klaren Standpunkt. Wir engagieren uns seit 1989 für die Energiewende und haben in Nordhessen mehr als 1.000 Solarkraftwerke projektiert und gebaut. Wir installieren nicht nur modernste PV-Technik, sondern warten und prüfen auch die uns anvertrauten Anlagen, um deren Ertragsfähigkeit zu erhalten. Ganz im Sinne des EEG ist eine Solarstromanlage plus Speicher heute sehr viel preiswerter als im Jahr 2000 zu Beginn der Marktintegration. Die PV zählt zu den Leistungsträgern der unverzichtbaren Energiewende und wird mittelfristig zur günstigsten Energieform überhaupt werden.
Zweitens. War Deutschland mit einem Weltmarktanteil von 25 Prozent 2012 noch Vorreiter, so halten wir aktuell kaum mehr als einen Zwei-Prozent-Anteil an den weltweit neu installierten Solarstromanlagen. Trotz des erfolgreichen Ausbaus unserer PV-Kapazität auf 40 GWp bis Ende 2015 ist dies keine gute Nachricht. Per Energiemanagement, Speicherung und Selbstverbrauch sorgen die alternativen Energien dafür, dass wir tatsächlich immer unabhängiger von Uran, Kohle, Öl oder Gas werden. Im Ergebnis wären wir wirtschaftlich und politisch auch weniger anfällig für die Sonderinteressen von einzelnen Marktakteuren. Im Übrigen muss es im Interesse aller Beteiligten liegen, den Klimawandel möglichst rasch abzubremsen.
Drittens. Bis 2020 kann der PV-Anteil ohne Probleme mehr als zehn Prozent am Gesamtstromverbrauch erreichen. Ein Baustein bildet das 2013 erstmals aufgelegte Förderprogramm für Batteriespeicher, um unseren Eigenverbrauch signifikant zu erhöhen und den Netzausbau möglichst stark zu begrenzen. Die sinkenden Preise für Batteriespeicher − seit 2014 etwa um ein Drittel − bewirken im PV-Bereich und bei der Elektromobilität auf Dauer weitreichende Veränderungen: Die Zahl der in die PV integrierten Speicher wird spürbar steigen, E-Fahrzeuge werden auch dank staatlicher Kaufprämie wettbewerbsfähiger. Gerade das „Betanken“ des Autos durch die eigene PV bedeutet eine finanziell und ökologisch reizvolle Kombination.
Viertens. Unaufrichtig ist, wer die Ursache für die immer weiter anziehenden Strompreise ausschließlich der EEG-Umlage zuschreibt. Richtig ist, dass die Umlage nur einen Teil der Strompreisverdopplung für Endkunden seit 2000 erklärt. Bei genauerer Analyse treiben primär der auf dem Strommarkt mangelnde Wettbewerb sowie die Brennstoffpreise die Verteuerung an. PV lohnt sich daher nach wie vor. Heutige Anlagen erzeugen so günstig Strom, dass sich durch die EEG-Förderung nur noch marginale Zuwächse für die Umlage ergeben. Hierzulande wurden bei hohen Modulpreisen viele Anlagen installiert. Inzwischen ist PV-Strom wettbewerbsfähig und preiswert, aber wir bauen in Deutschland seit Jahren weniger Anlagen. Wäre es nicht sinnvoll, dass die Politik stärker für die Energiewende eintritt?
Wärme und Strom aus Sonnenlicht
Karl-Heinz Lawrenz gilt in der Region als ein Wegbereiter beim Aufbau von regenerativen und dezentralen Energiesystemen.